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Geschichte

Das „Museum van de Vlaamsche Letterkunde“ (Museum der flämischen Literatur) wurde 1933 gegründet. Seitdem hat es sich zum zentralen Literaturarchiv Flanderns entwickelt, das Dokumente aller Art sammelt, bewahrt, konserviert und erschließt, die sich auf das literarische Erbe der Region beziehen.

1899: Der Ankauf des Conscience-Archivs

Die Antwerpener Stadtverwaltung erwirbt den Nachlass des flämischen Dichters Hendrik Conscience (1812-1883). Das Archiv enthält unter anderem alle handschriftlichen Manuskripte des Dichters, darunter das des Romans „De Leeuw van Vlaanderen“.

1912: Conscience-Ausstellung

Anlässlich des 100. Geburtstags von Conscience findet eine große Ausstellung statt, auf der das Archiv der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Ausstellung ist ein so großer Erfolg, dass die Idee eines Conscience-Museums Gestalt bekommt (die aber in der ursprünglich angedachten Form nicht verwirklicht wird).

1933: „Museum van de Vlaamsche Letterkunde“

Im Haus Minderbroedersrui 17 wird das „Museum van de Vlaamsche Letterkunde“ eröffnet. Das Archiv von Hendrik Conscience bekommt in diesem Museum einen festen Platz und ist nun der Öffentlichkeit zugänglich. Das neue Museum hat auch die Aufgabe, das literarische und kulturelle Erbe Flanderns zu sammeln und zu bewahren.

1944: Bombardierung

Im Winter 1944 fallen deutsche Bomben auf das Gebäude, das schwer beschädigt wird. Jedoch konnte ein großer Teil der Sammlung rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden (erst in Schloss Lavaux-Sainte-Anne bei Namur und danach in Brüssel). Deshalb hält sich der Schaden an der Sammlung in Grenzen.

1945: „Archief en Museum voor het Vlaamse Cultuurleven“

1945 wird das Museum in „Archief en Museum voor het Vlaamse Cultuurleven - AMVC“ (Archiv und Museum des flämischen Kulturlebens) umbenannt. 1959 zieht es in ein neues Gebäude an der Minderbroedersstraat um. 1963 wird eine ständige Ausstellung mit dem Titel „200 Jahre kulturelles Leben in Flandern“ eröffnet. In den folgenden Jahrzehnten wird die Ausstellung fortlaufend ergänzt.

1955: Der „Klapper“

Das AMVC entwickelt sich zu einem Archiv und einem umfassenden Dokumentationszentrum über die flämische Kultur. 1955 erscheint der erste gedruckte „Klapper“, ein Stichwortregister, anhand dessen die Archivstücke aufgesucht werden können. 1985 wird der „Klapper“ automatisiert, 1996 wird die Datenbank Agrippa frei geschaltet.

2002: AMVC-Letterenhuis

Das AMVC beschließt, sich künftig auf die Literatur zu konzentrieren. Diese Entscheidung ist das Ergebnis gründlicher Untersuchungen und Beratungen über eine Neupositionierung des Museums in der (modernen) Antwerpener Museumslandschaft. Folgerichtig nennt das AMVC sich nun „Letterenhuis“. Die Entscheidung für die Literatur bedeutet auch, dass das Museum fortan keine Archivalien über die flämische Kultur im Allgemeinen mehr sammelt. Es wird eine ständige Ausstellung über 200 Jahre Literatur in Flandern vorbereitet (die am 17. Oktober 2004 eröffnet wird).

2004: Anerkennung als zentrales Literaturarchiv

Das Letterenhuis ist eine städtische Einrichtung, die von der Stadt Antwerpen finanziert wird. Der Schwerpunkt des Hauses lag jedoch seit seiner Gründung im Jahr 1933 auf der Literatur aus ganz Flandern. Das Archiv-Dekret aus dem Jahr 2002 ermöglichte erstmals eine finanzielle Unterstützung durch die Flämische Verwaltung. Am 1. Januar 2004 wird das AMVC-Letterenhuis als zentrales flämisches Kulturarchiv anerkannt.

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